(scroll down for English...)
Am Aschermittwoch
ist alles vorbei... und ich stelle vor, was ich dieses Jahr für die
kleinen E's genäht habe.
Gandalf
Mein Sohn ist
handarbeitsmäßig schwer benachteiligt, seit er lieber anzieht, was
die großen Bekleidungsketten so bieten (und ich mich weigere, genau
das nachzunähen – dann lieber kaufen). Deshalb habe ich mich
gefreut, als er sich ein genähtes Kostüm gewünscht hat, bzw. das
gewünschte Kostüm in seiner Größe nicht zu kaufen war. (Achtung
Marktlücke: Kinderkostüme gehen oft nur bis Gr. 146 oder so, für
Erwachsenenkostüme ist er noch zu klein und vor allem zu schmal.)
(links: Gandalf, rechts: auch selbstgenäht, von meiner Mutter vor ca. 30 Jahren)
Ich habe diesen
herrlichen, stoff-fressenden Schnitt (5 m!) entdeckt (Burda 2483) und
ausnahmsweise nicht selbst konstruiert und zusammengetackert, wie ich
es mit Kostümen gerne mache. Als ich seinen wehenden Saum von ferne
sah, war ich sehr zufrieden über diese Entscheidung, der Schnitt
gibt wirklich ein ganz tolles Gandalf-Kostüm her!
(getragen und nicht gebügelt. Gandalf bügelt nicht)
Da ich normalerweise
nicht mit Einzelschnitten nähe, sondern aus Zeitschriften abpause
(runterladen, drucken und kleben stelle ich mir auch nervig vor),
hier mein Fazit: mehr Spaß als Abpausen macht das auch nicht.
Interessant war auch, die Infos wie Maße oder Schnittplan auf den
Bögen zusammenzusuchen!
(Ärmel)
Ich habe viel
geändert, mein Sohn ist knapp 160 cm groß und hat 16 cm weniger
Brustumfang als die kleinste Herrengröße. Ich habe alle Änderungen
gleich am Schnitt gemacht und je 4 cm vorne und hinten an jeder Seite
(also quasi in der Mitte der Teile) an Weite weggenommen,
Halsausschnitt und Schultern angeglichen, Ärmel und -loch nach
Augenmaß verschmälert. Für die Längenkürzung hatte der Schnitt
Markierungen, das ist natürlich toll (und bei diesem Schnitt ein
bisschen überflüssig... egal!). Die Passform ist super (und ich
dachte nachher, hätte ich das nicht so genau an seine Schultern
angepasst, hätte er es noch ein paar Jahre länger tragen
können...)!
(von hinten)
Weil's so schön
war, habe ich die sichtbaren Nahtzugaben durch Rechtslinksnähte
(habe ich bei der deutschen Sewing Bee zum ersten Mal gehört, heißt
das wirklich so?) und mit Schrägband versäubert. Als Material habe
ich Baumwollleinen von Stoff & Stil, in „Stein“ glaube ich,
genommen. Das war die perfekte Schlammfarbe, auch wenn Gandalf im
Original einen etwas bläulicheren Ton trägt.
Beim Schnittmuster
ist auch ein Hut dabei. Der Schnitt sieht normale Einlage vor, und
dass man die Spitze evtl. mit Füllwatte ausstopft. Ich konnte mir
nicht vorstellen, dass das genug Stand gibt und habe einen Rest
Schabrackeneinlage genommen, den Hut komplett gefüttert, und die
Einlage auf das Futter gebügelt. So konnte auch die Futterspitze,
ohne die steife Einlage wenden zu müssen, einfach in den äußeren
Filzkegel geschoben und alles mit der Krempe verstürzt werden. Hat
super funktioniert!
(von hinten, nach dem Regen, mit Kamellesack)
Letzten Endes war
das Kostüm nicht die reine Freude, es regnete beim Zug, und Schirm
tragen und bücken nach Kamelle geht mit so einem Gerät auf dem Kopf
leider schlecht. In der Schule gab es aber Bewunderung für meinen
Gandalf, und mir hat das Kostümenähen Spaß gemacht!
Die „Indianerin“
Ich setze das mal in
Anführungszeichen, weil es natürlich „amerikanische Ureinwohner“
heißt, was dieses Kostüm aber gar nicht darstellen soll, sondern
ein ganz klischeemäßiges „Indianerspiel-Kostüm“. Genäht hatte
ich es auch nicht für Karneval, sondern schon für unsere
Ballettaufführung im Dezember, die unter dem Motto „Peter Pan“
stand, und in der Geschichte kommen eben auch (so genannte)
„Indianer“ vor.
Ich hatte mir ein
paar Zeichnungen gemacht, wie das Kostüm sein sollte – länger als
ein Oberteil, aber so, dass man beim Tanz nicht darauf kniet (der
gezackte Saum war die Lösung), und ohne viele Verschlüsse für den
schnellen Kostümwechsel. Weil der offene Ausschnitt störte, habe
ich ein kleines Häkchen angenäht.
Die Verzierungen
habe ich pi mal Daumen verteilt, klar war nur, dass ich einen Latz
oder Plastron in dem schönen gemusterten Stoff haben wollte. Dafür
habe ich das Rechteck vorne aufgenäht, unten mit einer Borte
versäubert, und dann Oberstoff und Zierstoff zusammen rund um den
Ausschnitt und Schlitz mit einem selbst gebastelten Beleg verstürzt.
(für den Mann gab's auch noch 'ne Tunika - frei zusammengeschustert)
Als Grundschnitt
habe ich eine Tunika aus der Ottobre genommen. Stoffe und Zubehör
sind alle von buttinette.
Habt Ihr Karneval
gut überstanden? Schon mal zwei Tage am Stück Kostüm(e) genäht?
Ich wünsche Euch
einen schönen Mittwoch!
*******************************************************
(my mom made the costume on the right about 30 years ago)
One, a Gandalf coat and hat from the pattern Burda 2483. The effect is very much like the real Gandalf coat, so kudos to Burda for this pattern!
(Worn and unpressed. Gandalf does not press his clothes.)
I had to wrangle 5
yrds of fabric, and make a men's pattern into a boy size (about four
inches shorter and 8 inches less wide/smaller than the smallest men's
size).
I also constructed the hat differently, using a very heavy
interfacing and fully lining the hat so I could attach the
interfacing to the lining and the shove it into the tip of the hat.
Success!
(rain-soaked, and with a big bag of candy)
DD danced in her
ballet school's recital of „Peter Pan“, and amongst others she
was an „Indian“. Quotation marks, because while there are no
(native) Indians in America, just Native Americans, that's what
they're called in Peter Pan, and in carnival it's such a stylized
costume that I'm not sure it has anything to do with the real Native
American clothes!
The costume had to
be long enough to go with tights and short enough so she wouldn't
kneel on it. Also, no or few fastenings for fast costume changes (I
added a hook and eye in the end).
I sketched out the placement of the
trimmings and added the bib piece by attaching a fabric rectangle to
the front fabric, drafting a facing and sewing main fabric and bib as
one to the facing. That also cleanly finished the front opening. I
used an Ottobre tunic pattern as a base pattern for the costume.
(umm, yeah, hubby also got a speedily thrown together tunic!)
We had a blast
watching the carnival parades and collecting candy and flowers
(though DS had to hold on to his hat a lot :-) !). Happy sewing!
For all my past costume posts see
here.
Haven't seen you in a very long time. Nice costumes.
ReplyDeleteThank you, Faye! I have been sewing, I just don't seem to find the time for much blogging anymore... I do stop by your blog, regularly, though :-)
Delete