Wednesday, February 10, 2016

Gandalf (Burda 2483) and „Indian“ Costume / Gandalf- und „Indianer“-Kostüm

(scroll down for English...)

Am Aschermittwoch ist alles vorbei... und ich stelle vor, was ich dieses Jahr für die kleinen E's genäht habe.

Gandalf


Mein Sohn ist handarbeitsmäßig schwer benachteiligt, seit er lieber anzieht, was die großen Bekleidungsketten so bieten (und ich mich weigere, genau das nachzunähen – dann lieber kaufen). Deshalb habe ich mich gefreut, als er sich ein genähtes Kostüm gewünscht hat, bzw. das gewünschte Kostüm in seiner Größe nicht zu kaufen war. (Achtung Marktlücke: Kinderkostüme gehen oft nur bis Gr. 146 oder so, für Erwachsenenkostüme ist er noch zu klein und vor allem zu schmal.)

(links: Gandalf, rechts: auch selbstgenäht, von meiner Mutter vor ca. 30 Jahren)

Ich habe diesen herrlichen, stoff-fressenden Schnitt (5 m!) entdeckt (Burda 2483) und ausnahmsweise nicht selbst konstruiert und zusammengetackert, wie ich es mit Kostümen gerne mache. Als ich seinen wehenden Saum von ferne sah, war ich sehr zufrieden über diese Entscheidung, der Schnitt gibt wirklich ein ganz tolles Gandalf-Kostüm her!

(getragen und nicht gebügelt. Gandalf bügelt nicht)

Da ich normalerweise nicht mit Einzelschnitten nähe, sondern aus Zeitschriften abpause (runterladen, drucken und kleben stelle ich mir auch nervig vor), hier mein Fazit: mehr Spaß als Abpausen macht das auch nicht. Interessant war auch, die Infos wie Maße oder Schnittplan auf den Bögen zusammenzusuchen!

(Ärmel)

Ich habe viel geändert, mein Sohn ist knapp 160 cm groß und hat 16 cm weniger Brustumfang als die kleinste Herrengröße. Ich habe alle Änderungen gleich am Schnitt gemacht und je 4 cm vorne und hinten an jeder Seite (also quasi in der Mitte der Teile) an Weite weggenommen, Halsausschnitt und Schultern angeglichen, Ärmel und -loch nach Augenmaß verschmälert. Für die Längenkürzung hatte der Schnitt Markierungen, das ist natürlich toll (und bei diesem Schnitt ein bisschen überflüssig... egal!). Die Passform ist super (und ich dachte nachher, hätte ich das nicht so genau an seine Schultern angepasst, hätte er es noch ein paar Jahre länger tragen können...)!

(von hinten)

Weil's so schön war, habe ich die sichtbaren Nahtzugaben durch Rechtslinksnähte (habe ich bei der deutschen Sewing Bee zum ersten Mal gehört, heißt das wirklich so?) und mit Schrägband versäubert. Als Material habe ich Baumwollleinen von Stoff & Stil, in „Stein“ glaube ich, genommen. Das war die perfekte Schlammfarbe, auch wenn Gandalf im Original einen etwas bläulicheren Ton trägt.

Beim Schnittmuster ist auch ein Hut dabei. Der Schnitt sieht normale Einlage vor, und dass man die Spitze evtl. mit Füllwatte ausstopft. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass das genug Stand gibt und habe einen Rest Schabrackeneinlage genommen, den Hut komplett gefüttert, und die Einlage auf das Futter gebügelt. So konnte auch die Futterspitze, ohne die steife Einlage wenden zu müssen, einfach in den äußeren Filzkegel geschoben und alles mit der Krempe verstürzt werden. Hat super funktioniert!

(von hinten, nach dem Regen, mit Kamellesack)

Letzten Endes war das Kostüm nicht die reine Freude, es regnete beim Zug, und Schirm tragen und bücken nach Kamelle geht mit so einem Gerät auf dem Kopf leider schlecht. In der Schule gab es aber Bewunderung für meinen Gandalf, und mir hat das Kostümenähen Spaß gemacht!

Die „Indianerin“


Ich setze das mal in Anführungszeichen, weil es natürlich „amerikanische Ureinwohner“ heißt, was dieses Kostüm aber gar nicht darstellen soll, sondern ein ganz klischeemäßiges „Indianerspiel-Kostüm“. Genäht hatte ich es auch nicht für Karneval, sondern schon für unsere Ballettaufführung im Dezember, die unter dem Motto „Peter Pan“ stand, und in der Geschichte kommen eben auch (so genannte) „Indianer“ vor.



Ich hatte mir ein paar Zeichnungen gemacht, wie das Kostüm sein sollte – länger als ein Oberteil, aber so, dass man beim Tanz nicht darauf kniet (der gezackte Saum war die Lösung), und ohne viele Verschlüsse für den schnellen Kostümwechsel. Weil der offene Ausschnitt störte, habe ich ein kleines Häkchen angenäht.



Die Verzierungen habe ich pi mal Daumen verteilt, klar war nur, dass ich einen Latz oder Plastron in dem schönen gemusterten Stoff haben wollte. Dafür habe ich das Rechteck vorne aufgenäht, unten mit einer Borte versäubert, und dann Oberstoff und Zierstoff zusammen rund um den Ausschnitt und Schlitz mit einem selbst gebastelten Beleg verstürzt.

(für den Mann gab's auch noch 'ne Tunika - frei zusammengeschustert)


Als Grundschnitt habe ich eine Tunika aus der Ottobre genommen. Stoffe und Zubehör sind alle von buttinette.

Habt Ihr Karneval gut überstanden? Schon mal zwei Tage am Stück Kostüm(e) genäht?

Ich wünsche Euch einen schönen Mittwoch!

Mehr über Karneval findet Ihr hier und hier, alle Kostüme-Posts hier.

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I made two costumes (phew)! For German carnival. Curious what that means? Look here and here!)

(my mom made the costume on the right about 30 years ago)

One, a Gandalf coat and hat from the pattern Burda 2483. The effect is very much like the real Gandalf coat, so kudos to Burda for this pattern!

(Worn and unpressed. Gandalf does not press his clothes.)

I had to wrangle 5 yrds of fabric, and make a men's pattern into a boy size (about four inches shorter and 8 inches less wide/smaller than the smallest men's size). 



I also constructed the hat differently, using a very heavy interfacing and fully lining the hat so I could attach the interfacing to the lining and the shove it into the tip of the hat. Success!

(rain-soaked, and with a big bag of candy)


DD danced in her ballet school's recital of „Peter Pan“, and amongst others she was an „Indian“. Quotation marks, because while there are no (native) Indians in America, just Native Americans, that's what they're called in Peter Pan, and in carnival it's such a stylized costume that I'm not sure it has anything to do with the real Native American clothes!



The costume had to be long enough to go with tights and short enough so she wouldn't kneel on it. Also, no or few fastenings for fast costume changes (I added a hook and eye in the end). 



I sketched out the placement of the trimmings and added the bib piece by attaching a fabric rectangle to the front fabric, drafting a facing and sewing main fabric and bib as one to the facing. That also cleanly finished the front opening. I used an Ottobre tunic pattern as a base pattern for the costume.

(umm, yeah, hubby also got a speedily thrown together tunic!)

We had a blast watching the carnival parades and collecting candy and flowers (though DS had to hold on to his hat a lot :-) !). Happy sewing!

For all my past costume posts see here.



2 comments:

  1. Haven't seen you in a very long time. Nice costumes.

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    Replies
    1. Thank you, Faye! I have been sewing, I just don't seem to find the time for much blogging anymore... I do stop by your blog, regularly, though :-)

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